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Quereinstieg – muss ich Informatik studiert haben, um in der IT-Welt Fuß zu fassen?

Paul Brown
12.10.2018 Published: 12.10.18, Modified: 12.10.2018 09:10:09

Wenn man an IT-Consulting und Digitalisierungsprojekte denkt, sagen viele „Ich habe keine Informatik studiert, da komme ich sowieso nicht rein! Aber Interesse hätte ich schon daran, die Zukunft mitzugestalten.“

Eines ist dabei wichtig zu wissen: Unsere Consultants bringen eine Varietät an verschiedenen Studienbackgrounds mit. Mehr als die Hälfte haben etwas Anderes als (Wirtschafts-)Informatik studiert, darunter stark vertreten sind Physik, Mathematik, Ingenieurwesen sowie VWL und BWL.

Wenn wir zum Beispiel Physiker oder Mathematiker1 betrachten erfahren wir in Gesprächen immer wieder, dass sie über ihr gesamtes Studium hinweg immer wieder programmiert haben, es ihnen auch Spaß macht, sich aber nicht die Fähigkeit zusprechen als Software Entwickler einzusteigen.

Erste Einblicke in verschiedene Programmiersprachen, logisches Denken, die Fähigkeit komplexe Probleme zu lösen, eine strukturierte Herangehensweise und vielleicht sogar die ein oder anderen privaten Programmierprojekte (um Prozesse zu automatisieren, Berechnungen durchzuführen, App-Ideen umzusetzen oder Spiele zu entwickeln) sind schon einmal nicht zu unterschätzende Voraussetzungen.

Ebenso haben sich viele Biologen während des Studiums mit neuronalen Netzen beschäftigt oder in riesigen Datenmengen nach Mustern gesucht.

Was ist also der Knackpunkt: Viele trauen sich nicht das zu, was sie fähig sind zu tun oder können ihren Quereinstieg nicht gut begründen.

Wir sind davon überzeugt, dass man sich neues, fachspezifisches Wissen aneignen kann, wenn man den Willen und das kognitive Potenzial mitbringt.

Was ist also wichtig, um über einen Quereinstieg Digitalisierungsprojekte mitzugestalten?

  1. Genug vom Lernen? Dann ist ein Quereinstieg nicht das Richtige. Du würdest in einem Bereich arbeiten, der von Weiterentwicklung und Innovation lebt. Aber du musst noch nicht alles mitbringen. Gerade nach der Universität ist dein Wissen vor allem geprägt durch Theorie und Abstraktion. Und wie soll ein Weg von Quantentheorie, Wirtschaftsmodellen, der Gaußschen Normalverteilung in die Praxis führen? Genau! Schwer! Das geeignete Handwerkszeug sowie Projektsimulationen sind wichtig vorm Einsatz beim Kunden (Was bedeutet es zu arbeiten, zu interagieren, sich in neue Inhalte einzuarbeiten/zu transferieren? Welche Fragen muss ich stellen?). Somit sind Trainings und Weiterbildungen (off und on the job) notwendig – FDM bietet dies in Form des Traineeprogramms.
  2. Spaß am Knobeln und immer auf der Suche eine Lösung zu finden, auch wenn diese nicht sofort funktioniert oder nicht auf Anhieb ersichtlich ist.
  3. Die Projekte unserer Kunden sind sehr interaktiv, das gilt nicht nur für die Projektmanagement Support Rollen, sondern auch für Software Entwickler: Stilles Kämmerchen Adé! Kommunikation mit verschiedenen Stakeholdern und im Team ist wichtig.
  4. Offenheit für neue Aufgaben und Bereiche sowie eine Portion Mut und Selbstvertrauen, denn wenn man quer einsteigen möchte muss man einige Absagen riskieren (zum Thema „Bewerbungsfrust – Der richtige Umgang mit Absagen“ folgt im Oktober ein Blogbeitrag von Svjetlana). Reflektiere dich selbst und arbeite deine Stärken heraus, die für deinen zukünftigen Job relevant sein könnten – auch wenn diese vorerst nicht offensichtlich passend für den IT-Bereich erscheinen.

Fazit: Man muss nicht zwangsläufig Informatik studiert haben, um seinen Platz in der IT-Branche zu finden. Verschiedene Studienbackgrounds bringen verschiedene Vorteile, die gut in Projekten einsetzbar sind. Jedoch könnte es sein, dass man etwas mehr Energie und Ausdauer mitbringen muss, um seine Startposition zu finden und sich zu etablieren. Trau dich!

 

1 Im gesamten Text steht die männliche Form stellvertretend für Personen beiderlei Geschlechts

Hervorgehobene Bildnachweis: Foto von Clément H auf Unsplash